Hoheitlicher Gast zum Start

Badenweiler eröffnete am Samstag die Feierlichkeiten zum großen Jubiläum

Badenweiler. Königlicher Besuch stellte sich am Samstag in Badenweiler ein. Markgraf Bernhard von Baden war zu Gast im Kurort, der über 400 Jahre lang von seiner Familie regiert wurde. Feierlicher Anlass war der Auftakt des Jubiläums „1950 Jahre Badenweiler“ im Kur- und Festspielhaus, wo er als Festredner geladen war und die Bedeutung Badenweilers für die Markgrafschaft und umgekehrt hervorhob.  

Zunächst aber begrüßte Bürgermeister Vincenz Wissler die Gäste zu denen auch die Bürgermeister der Umlandgemeinden, eine Delegation aus Badenweilers Partnerstadt  Vittel, Landrat Christian Ante und die Geschäftsführerin der „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“, Patricia Alberth, gehörten. 
„Wenn sich für einen Markgraf das Gefühl des Am-richtigen-Platz-seins  einstellen darf, dann doch bitte im Markgräflerland und hier in Badenweiler“, begann Markgraf Bernhard von Baden  seine Festrede in der er die umfangreiche  Geschichte Badenweilers hervorhob  und deren Bedeutung für Gegenwart und Zukunft unterstrich. In seiner Rede skizzierte er die geschichtlichen Entwicklungen von der Antike bis zur modernen Zeit, beginnend mit den Römern, die die Region schon früh zu schätzen wussten.  „Wenn wir heute den 1950. Geburtstag Badenweilers feiern, sollten wir uns darüber bewusst sein, dass die Auferstehung Jesu zu diesem Termin rund 40 Jahre zurücklag!“ Der Markgraf verwies auf die strategische Bedeutung des Ortes durch die Jahrhunderte, die von römischen, alemannischen und fränkischen Einflüssen geprägt wurde. „Jeder dieser Epochen hat Badenweiler ein Stück seiner Identität verliehen“, sagte er und  erinnerte an den Einfluss seiner Vorfahren vom Mittelalter bis zur Neuzeit, welche die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Badenweilers vorantrieben. „Die Vision und das Engagement dieser Persönlichkeiten haben die Basis für das Badenweiler von heute geschaffen“, so der Markgraf. Im Jahr 1952 starb die letzte Großherzogin von Baden  – Hilda von Nassau – in Badenweiler. Im herzoglichen Palais hatte sie ihre letzten Jahre verbracht, berichtet er. „Das emotionale Band zwischen Badenweiler und meinem Haus hat also einen starken Grund.“  Er stellte fest: „Das Verständnis und der Respekt vor dieser Geschichte sind für uns von unschätzbarem Wert.“
Abgesehen von der Betrachtung der Vergangenheit, verwies der Markgraf auf die Notwendigkeit, diese Errungenschaften zu bewahren und im Einklang mit den modernen Herausforderungen weiterzuentwickeln. Er rief die Bürger zu aktivem Engagement im Bereich des historischen und ökologischen Erhalts auf, um somit eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. „Lassen Sie uns die Lehren der Vergangenheit nutzen, um eine bessere Zukunft zu gestalten“, schloss Markgraf Bernhard seine Rede mit einem eindringlichen Appell und übergab das Wort an die nachfolgenden Redner Christian Ante und Patricia Alberth. 
Stellvertretend für die Markgräfler Bürgermeister (BM) überreichten Müllheims BM Martin Löffler und Patrick Weichert (Münstertal) Vincenz Wissler eine Urkunde und einen symbolischen „Baum der Freundschaft“. Der echte Baum soll in Badenweiler gepflanzt werden und den Zusammenhalt der Kommunen symbolisieren. 
Kurz vor Ende gab es noch eine Überraschung für den Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Dieter Paul. Zum Dank für sein Engagement, vor allem bei der Organisation des Jubiläums überreichte Vincenz Wissler ihm die silberne Ehrenmedaille der Gemeinde Badenweiler. 
Musikalisch untermalt wurde der Abend durch die Beiträge  der Kurkapelle „Da Capo“. Sofie Ritter