Emmendingen. Zum 24. Mal veranstaltete die Stadt Emmendingen am Mittwoch letzte Woche das Wirtschaftsbankett. Rund 100 Unternehmer und Vertreter der Wirtschaft lauschten erst zwei Vorträgen zum Thema Fachkräftegewinnung und pflegten dann bei einem Mittagessen ihr Netzwerk.
Erste interessante Infos gab es schon bei den Begrüßungsworten. Darin sprach OB Stefan Schlatterer über aktuelle Wirtschaftsthemen und damit verbunden über die neuesten Entwicklungen in Sachen Parkhaus „Stadtmitte“. Schon vor geraumer Zeit hatte ein Gutachten ergeben, dass die mehrstöckige Garage in der Hebelstraße irreparabel beschädigt und auf Dauer nicht weiter genutzt werden kann. Breite Roststellen an Stahlträgern sowie flächenweise Schimmel an Wänden und Decken belegen dies eindrücklich.
„Ein Abriss und Neubau an gewohnter Stelle wäre wirtschaftlich nicht tragbar“, erklärte der Rathauschef. Nach aktuellen Berechnungen lägen die Kosten bei 5,9 Mio. Euro. Daher sehe sich die Stadt nach Alternativen um. Denkbar seien zwei andere Standorte: zum einen den rückwärtigen Teil des Wehrle-Werks im Bereich der Kreuzung Moltke-/Schlosserstraße. Ein Parkhaus an dieser Stelle böte auch Innenstadtbesuchern aus dem Stadtteil Bürkle-Bleiche sowie aus Kollmarsreute und Windenreute eine Möglichkeit, ihr Fahrzeug abzustellen. Voraussetzung sei eine Einigung mit dem Traditionsunternehmen. „Die Stadt würde als Partner fungieren und eine feste Anzahl Stellplätze anmieten“, so der OB.
Zum anderen spielt die Stadt mit dem Gedanken, das neue Parkhaus im Bereich des Bahnhofs zu errichten. „Aktuell laufen Untersuchungen, an welcher Stelle genau es gebaut werden könnte“, so Schlatterer. Ob auf der Südseite, auf der Nordseite oder auf dem bestehenden Parkplatz „Rathaus“ – ein neuer Standort brächte mehrere Vorteile. Die Stadt würde Stellplätze für das neue Hotel schaffen. Gleichzeitig könne man Stellflächen auf dem Festplatz reduzieren, um dieses Areal einmal einer Bebauung zuzuführen. Das Parkhaus, so der Rathauschef, würde man mit neuester Technik versehen. Denkbar sei beispielsweise ein digitales Parkleitsystem.
In seiner Rede nannte Schlatterer außerdem die nagelneue Info-Theke im Neuen Rathaus, die Diskussion um das Bürkle-Bleiche-Center und das gegenüber dem Bahnhof geplante Hotel („Wir gehen davon aus, dass 2024 Spatenstich ist – danach kann man nochmal zwei Jahren draufpacken bis es öffnet“). Ebenfalls angesprochen wurde ein Programm zur Gestaltung des Marktplatzes. Gerade bei heißen Temperaturen sollen einfach verschiebbare Bänke sowie Bäume in verschiebbaren Kübeln für einen angenehmeren Aufenthalt sorgen. Nach Schlatterers Ausführungen lauschten die rund 100 Anwesenden dem Vortrag von Christiane Möller. Die Projektmanagerin von der IHK sprach über Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich der Fachkräftesicherung. Bekannt gab sie, dass am 1. Mai das Welcome Center Südlicher Oberrhein öffnen werde. Zweiter Referent war Alexander Feldberger von der FAMIGO GmbH aus Offenburg. Er empfahl den anwesenden Unternehmern ein Standortmarketing-Tool für ihre Homepage. „Der regionale Teich, in dem wir alle fischen wollen, ist auf Dauer zu klein“, warb Feldberger für die Rekrutierung von Mitarbeitern, die von weiter her kommen.
Nach 90 Minuten Theorie trafen sich die Teilnehmer des Banketts, das von der Wirtschaftsförderung der Stadt organisiert wurde, zum „Talk am Mittagstisch“. Bei Ziegenfrischkäsemedaillons, Linsenbratlingen und Creme brûlée pflegten die Unternehmer noch bis 14.30 Uhr ihr Netzwerk.
Hagen Lindenberg/Daniel Gorzalka