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Fußballkolumne "SC INTEAM"

Analyse deckt auf: Frühe Gegentore kosten den SC Freiburg extrem viele Punkte

Das Derby gegen Stuttgart geriet aus Freiburger Sicht zu einer Enttäuschung. Grund dafür waren  die ersten sieben Minuten, in denen die Aufmerksamkeit im „Spiel gegen den Ball“ nicht optimal  und die Abstände zu den Gegenspielern zu groß waren. So schossen  die VfB-Stürmer Undav und Führich eine frühe 0:2-Führung heraus. Schon beim Hinspiel in Stuttgart (5:0) hatte es nach acht Minuten 1:0 für den VfB  gestanden...
 Gegentore in der ersten Viertelstunde gab es – in chronologischer Reihenfolge –  in Stuttgart (8.), gegen Dortmund (11.) und  West Ham (9.),  in München (12.), gegen Bochum (15.), in Backa Topola (13.), gegen Paderborn (4.), in Leipzig (6.), in West Ham (14.), in Bremen (9.) und jetzt erneut  gegen Stuttgart (8.). 
 In elf von 28 Pflichtspielen kassierte der SC Freiburg (mindestens) ein frühes Gegentor. Neun  der elf   Spiele wurden am Ende verloren, obwohl  die Mannschaft, nach dem frühen Rückstand,  die anfängliche Unaufmerksamkeit meistens in den Griff bekam und in vielen  dieser Spiele mindestens zu einer Leistung auf Augenhöhe mit dem Gegner  aufraffte. Zwei Mal (gegen Bochum und in Backa Topola) wurde das Spiel gedreht, doch neun Mal  stand  der SC am Ende mit leeren Händen da. Nur auswärts  in Stuttgart, München und West Ham waren die Gegner  auch mit Blick auf die den verschlafenen Anfangsphasen folgenden 75 Minuten  schlicht besser.
 Es bleiben sechs unnötige Niederlagen,  weil zum Start die Konzentration fehlte,  darunter das bittere  Aus im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten Paderborn. 
Frühe Gegentore sind eine Schwäche,  die auch Trainer Christian Streich nicht verborgen geblieben ist. Man müsse das Thema mannschaftsintern ansprechen, die Spieler sensibilisieren, die Sinne schärfen, erklärte der Trainer sinngemäß auf Nachfrage.
 Gegen Stuttgart kam erschwerend hinzu, dass mit Merlin Röhl einer der auffälligsten Spieler der jüngsten Vergangenheit in der 19. Minute vom Platz flog. Wohl regelkonform,  wegen des Trefferbildes beim Standbild des VAR – aus dem Spiel heraus hatte der unsouverän wirkende Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin nicht einmal „Gelb“ gezückt, weil Röhl der Ball führende Spieler und dann ausgerutscht war. Zeitlupe und Standbild ließen den Kontakt   schlimmer aussehen und Benjamin Cortus, der  VAR im „Kölner Keller“, bat Siebert zum Bildschirm; es folgte – beim Zwischenstand von 0:2 –  der Platzverweis. Das nun zu erwartende Debakel blieb aber aus. Der SC bot in Unterzahl eine starke Leistung und  verkürzte noch vor der Pause durch Lukas Kübler – das erhoffte kleine Fußballwunder blieb aber aus. Stuttgart gewann mit 1:3. Entscheidend waren die beiden frühen Tore...  Frank Rischmüller