Breisach. Ein vorherrschender Punkt der Breisacher Gemeinderatssitzung in der Tuniberghalle in Oberrimsingen war der Klimaschutzbericht 2023, den die Klimaschutzbeauftragte Anna-Maria Nießen vorstellte und einzelne Punkte näher erläuterte. Ein Meilenstein 2023 waren zum Beispiel das Kleinstadt Klimafit Trainingscamp Breisach im März.
Hierbei konnten sich Bürgerinnen und Bürger über das Thema Klimaanpassung informieren und Netzwerke knüpfen. Zum dritten Mal nahm Breisach am Stadtradeln teil und erstellte eine Radkarte zusammen mit Neuf-Brisach. Der Start einer PV-Kampagne, Schulstunden kommunaler Klimaschutz mit 150 Schülerinnen und Schülern, die Auftaktveranstaltung zum KEEN-Netzwerk, Kommunales-Energie-Effizienz-Netzwerk, und Hitzetipps auf Social Media und Website standen ebenso auf dem Programm wie klimaresiliente Gartenberatung und der Ausbau von Ladestationen auch für E-Bikes. Insgesamt 13 Maßnahmen zum Klimaschutzkonzept wurden bisher umgesetzt, drei weitere wurden begonnen.
Als Ausblick für 2024 und die folgenden Jahre wurden die Konzept-erstellung zur kommunalen Wärmeplanung, die Energiekarawane für den Münsterberg und Hochstetten, die Einführung eines professionellen Energiemanagements und weitere Aufgaben vorgestellt. Gemeinsam mit der VHS Breisach und der Klimaschutzmanagerin aus Ihringen wird aktuell zudem das Weiterbildungsangebot „klimafit“ angeboten.
Aus alle Fraktionen erntete Anna-Maria Nießen sehr viel Lob für ihre engagierte Arbeit und die gute Präsentation. Oliver Staib, CDU, merkte hierzu an, dass der Klimaschutz in Breisach sehr breit aufgestellt sei und alle betreffe.
Frank Kreutner, SPD, betonte, dass im vergangenen Jahr sehr viel unternommen worden sei gerade im Bereich Sensibilisierung und Bildung. Dennoch ergab sich Unzufriedenheit, weil eine Darstellung der Treibhausgas-Bilanz fehle. Er freue sich, dass die Arbeit am kommunalen Wärmeplan nun Fahrt aufnehme und begrüßte die Beauftragung der Badenova Netze GmbH, die im Laufe der Sitzung erfolgte.
Sonia Lühring, ULB/TSP, betonte in ihrem Kommentar, dass es sehr wichtig sei, die Idee der Schwammstadt weiter zu verfolgen, Flächen zu entsiegeln und Begrünungen voranzubringen. Bei der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger gebe es noch viel Potenzial, das sich leicht und kostengünstig in den Alltag integrieren lasse, etwa bei der Ernährung. Sie schlug unter anderem eine Challenge für Tipps und Ratschläge zu diesem Thema vor.
Gisela Meßmer, Grüne, sieht die Stadt auf dem richtigen Weg. Für das kommende Jahr erwarten die Grünen zum Beispiel eine Begrünung städtischer Flächen zur Temperaturabsenkung. Sie erinnerte Oliver Rein nochmals an sein Versprechen 1.650 Bäume zu pflanzen, das zügig umgesetzt werden müsse. Ebenso soll ein Hitzeaktionsplan unter Einbindung des Seniorenbeirates erstellt werden und die Lichtemissionen sollten thematisiert werden.
Werner Schneider, FDP, nannte die Arbeit der Klimaschutzmanagerin sehr übersichtlich und nachvollziehbar, er wünschte sich aber noch weitere Maßnahmen.
Martina Kempf, AfD, sagte, der Klimaschutzbericht sei sehr ambitioniert. Aus ihrer Sicht seien aber einige Maßnahmen entbehrlich. Zur Windkraft sagte sie, dass Menschen in der Nähe der Anlagen auch über gesundheitliche Beschwerden klagen würden. Eckhard Schöneck