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Viele Projekte und hohe Investitionen

Die Bürger aus Herbolzheim wurden in einem Info-Abend über wichtige Themen informiert

Herbolzheim (afe). Derzeit gibt es in der Kernstadt und seinen Ortsteilen insgesamt 86 Projekte, die sich in der Planung oder Umsetzung befinden. Einen Einblick in einige für die Gesamtgemeinde relevante Themen gab Bürgermeister Thomas Gedemer und sein Team nun in einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Tutschfelden - knapp drei Stunden, kurzweilig, aber geballt.

„Es ist ein weiterer Baustein im Mosaik verschiedener Wege, um zu informieren“, erläuterte der Bürgermeister im Rahmen der Informationsveranstaltung, zu der viele interessierte Bürger gekommen waren. Daneben nutze die Stadt auch den Weg der sozialen Medien, das Amtsblatt, öffentliche Gemeinderatssitzungen, die örtliche Presse, aber auch die gemeindeeigene App um zu informieren. „Nutzen Sie die Stadt-App. Es ist die erste Variante, um sie auch im Katastrophenfall zu erreichen“, appellierte Gedemer.

An diesem Abend war ein breites Potpourri an Themen gegeben, darunter auch die Vorstellung des Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK), das von Matthias Weber, von der Kommunalkonzept Sanierungsgesellschaft mbH erläutert wurde. Wie lebt es sich in der Kernstadt und seinen Ortsteilen, was sind wichtige Themen für die Zukunft und in welche Richtung soll sich die Gemeinde entwickeln? All diese Fragen sollen beantwortet und ein Ziel- und Maßnahmenplan erarbeitet werden. „Das ist auch notwendig für die Ausweisung eines weiteren Sanierungsgebietes“, wie der Bürgermeister festhielt. Der Startschuss soll noch in diesem Jahr mit einer Auftaktveranstaltung im Gemeinderat fallen, Anfang 2025 soll bereits die erste Bürgerbeteiligung erfolgen.

Thema Baugebiete

„Wir wollen Wohnraum bieten, aber nicht Flächen verschwenden“, sagte Gedemer hinsichtlich des Themas Baugebiete. Ein Beispiel dafür ist das Baugebiet Pfarracker in Bleichheim, dass derzeit in der frühzeitigen Beteiligung steckt. Dort sind etwa neben Hausgruppen und Doppelhäusern auch Tiny-Häuser vorgesehen. Auch mit dem Baugebiet Schörlinsmatten III in Tutschfelden und dem Baugebiet Butzenztal III in Broggingen soll bis 2026 neuer Wohnraum geschaffen werden.

Einblicke gab es von Bauamtsleiter Jürgen Rauer bezüglich kommunaler Groß-Bauprojekte, wie dem Neubau einer Mehrzweckhalle in Bleichheim, die künftig auch das Ortschaftsamt beheimaten wird oder dem neuen Rettungszentrum, wo man derzeit auf weitere Genehmigungen für die nächsten Bauabschnitte warte. Ein schwieriges Projekt ist die energetische Sanierung und Erweiterung der Grundschule Wagenstadt, wie Rauer festhielt. Derzeit stehe man im Abstimmungsprozess mit der Lehrerschaft und dem Gemeinderat bezüglich der Planung, danach könne der Bauantrag gestellt werden.

Schule zieht um

Laut jetzigem Stand sollen die Bauarbeiten Mitte des nächsten Jahres beginnen. „Die Schule wird für den Bauzeitraum komplett umziehen“, informierte der Bürgermeister. Geplant ist die Unterbringung in der Emil-Dörle-Schule, die Beförderung der Kinder soll mit eigens dafür vorgesehenen Bussen erfolgen. „Wir werden eine gute Lösung für die Bauphase finden“, versprach Gedemer in Richtung der Eltern. Im Stockfeld ist zudem ein Neubau für Geflüchtete und Wohnungslose vorgesehen, die Baugenehmigung dafür liege bereits vor, ebenso ist ein Investor für die Umsetzung gefunden, wie festgehalten wurde.

Die stellvertretende Hauptamtsleiterin Claudia Bellgardt gab Einblicke zur Situation rund um die Kinderbetreuung in der Kernstadt und seinen Ortsteilen. Insgesamt gibt es elf Kindertageseinrichtungen, davon sind sieben in städtischer Trägerschaft und vier in kirchlicher. Es stehen 546 Kindergartenplätze und 90 Krippenplätze zur Verfügung. „Es sind ausreichend Krippen- und Kindergartenplätze verfügbar“, fasst Bellgardt zusammen, wofür es beim Infoabend großen Applaus gab.

„Ein Geduldsprojekt“

Auch zur Kernzeit- und Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen sagte Bellgardt: „Wir sind so ausgebaut, dass wir allen, die einen Platz brauchen, auch einen anbieten können“. Einblicke gab es auch zum Thema, Digitalisierung, Klimaschutz und dem Mobilitätskonzept, zu dem der Bürgermeister, hinsichtlich der Genehmigungen vom Landratsamt, erklärte: „Dass, es so ein Geduldsprojekt wird, hätten wir nicht gedacht. Unser Geduldsfaden ist am reißen“. Die gute Nachricht: Der Einführung von Tempo 30 in der Hauptstraße stehe nichts mehr im Wege, die Genehmigung hierfür liegt seit kurzem nun vor.

Auch die Finanzen waren Thema an diesem Abend. So gab Rechnungsamtsleiter Peter Müller nicht nur Einblicke zur Grundsteuerreform, sondern auch zur finanziellen Situation der Gemeinde: „Wir haben einen Konsolidierungsprozess angestoßen. Die kommunalen Aufgaben steigen, nicht aber so die Einnahmen“, hielt Müller bezüglich des Sparplans fest. Die Investitionen belaufen sich im Jahr 2024 auf 7.833 Millionen Euro, in den nächsten fünf Jahren liegt das Investitionsvolumen bei 45 bis 50 Millionen Euro, wie Müller an Zahlen festmachte.

Trinkwasserversorgung

„Eine Herzensangelegenheit ist, dass wir die Trinkwasserversorgung sicherstellen“, sagte der Bürgermeister zu einem der großen Investitionsposten. Die Verbindungsleitung nach Ringsheim soll nach dem Probebetrieb, Ende Oktober bis Anfang November in Betrieb genommen werden. „Dann sind wir gut und reichlich mit Trinkwasser versorgt“, so Gedemer. Abschließend ging der Dank an die rund 300 städtischen Mitarbeiter: „Sie sind das beste Kapital, dass ich in der Stadt habe“, so Gedemer.