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„Eine starke Solidargemeinschaft“

Gut besuchter Wyhler Neujahrsempfang in der Festhalle

Wyhl (jb). Sehr zur Freude von Bürgermeister Ferdinand Burger und der Gemeindeverwaltung ist das Interesse der Bürger an den Geschicken der Gemeinde Wyhl ungebrochen. So kamen zahlreiche Einwohner in die Festhalle zum Neujahrsempfang. 

„Sie, wie Sie heute hier versammelt sind, bilden eine starke Solidargemeinschaft, die zusammenhält, sich gegenseitig hilft und füreinander da ist“, stellte Burger eingangs seiner Rede zum Jahreswechsel fest. Regierungsbruch, Vertrauensfrage und vorgezogene Neuwahlen hätten zu einer unsicheren bundespolitischen Situation geführt.
Dabei gebe es genügend Aufgabengebiete für eine neue Regierung. Burger nannte die aktuelle Phase wirtschaftlicher Schwäche, die Migrationskrise, die zu einem Vertrauensverlust in die Handlungsfähigkeit des Staates geführt habe, Haushalte in dramatischen Schieflagen bei gleichzeitigen riesigen Investitionserfordernissen. Es sei nicht gelungen, „in Jahren guter Steuereinnahmen die Grundlage für eine gute Zukunft zu legen.“
Im Ergebnis sei der „Gemischtwarenladen der zugesagten staatlichen Ansprüche“ auf Dauer nicht zu gewährleisten. Der Staat müsse daher die Kraft haben, kluge Prioritäten zu setzen, Investitionspotenziale zu öffnen und zugleich eine klare Grenze zwischen unabweisbarem Hilfebedarf und Mitnahmeeffekten zu ziehen. Den beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner (SPD) und Yannick Bury (CDU) gab der Bürgermeister mit auf den Weg: „Nehmen Sie die Sorgen und Nöte der Menschen wahr und machen Sie sich stark für die Anliegen unserer Region“. Für die Gemeinde Wyhl zeigte sich Burger jedoch vorsichtig optimistisch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir, trotz aller Ungewissheit, auch im neuen Jahr unsere Ziele erreichen werden.“
In seinem Rückblick hob Burger den Abschluss der Umbaumaßnahmen an der Heizzentrale für drei kommunale Gebäude auf regenerative Energien hervor. Die Gemeinde nehme damit eine Vorreiterrolle ein. Für einen Ausbau des Wärmenetzes sei noch genug Potenzial vorhanden. So sei mit der Bioenergie Hochdorf ein Vertrag abgeschlossen worden, über das Recht, Fernwärmeleitungen im Gemeindegebiet zu verlegen. „Mit dem vorhandenen Abwärmepotenzial können weitere 200 private und gewerbliche Objekte mit der thermischen Wärme von vier Millionen Kilowattstunden versorgt werden“. Am 6. Februar finde eine erste Informationsveranstaltung zum Thema statt.
Deutlich positionierte sich Burger gegen die geplanten „ökologischen Flutungen“ des integrierten Rheinprogramms mit dem geplanten Polder in Weisweil. Diese gefährdeten die Gesundheit der Menschen und schädigten und zerstörten die Natur. Für die deutlichen Worte erhielt der Bürgermeister kräftigen Applaus.
In seinem Ausblick auf das neue Jahr forderte Burger die Hausbesitzer auf, die noch in den Genuss der Städtebauförderung kommen wollten. Durch die langen Bearbeitungszeiten der Anträge sei Eile geboten. Als letzte Umgestaltung der Gemeinde werde in Kürze die Falkensteinerstraße bis zum Jahr 2026 saniert. Unverständnis zeigte Burger für die geplante Abschaffung der Werkrealschule. Dies sei „eine bewährte Schulart, die im ländlichen Raum Anerkennung erfahre“. Die Entscheidung gehe zulasten der bildungsschwächeren Gesellschaft und führe zu „unglaublicher Frustration“.
Ein wichtiges Thema werde in der kommenden Zeit auch die Finanzplanung für das Jahr 2025 und die Jahre danach. Burger zeigte sich überzeugt, dass die Gemeinde über einen geordneten Haushalt verfüge. Gleichwohl werde es von Jahr zu Jahr schwieriger, einen geordneten Haushalt aufzustellen. Aufgabenfülle und finanzielle Ausstattung seien nicht mehr im Gleichgewicht. Gleichwohl sei zunächst keine weitere Kreditaufnahme vorgesehen und die Gemeinde voraussichtlich im Jahr 2027 schuldenfrei.

Ehrungen
Nach zehn Jahren Engagement als Gemeinderat gab es für Wolfgang Koch aus der Hand des Bürgermeisters die kleine Verdienstmedaille der Gemeinde in Silber. Für herausragende sportliche Leistungen wurden geehrt: Wilfried Straub (Weltmeister der UCI Gravel-WM in der Altersklasse der 70 bis 74-Jährigen), Andreas Feistel (Radsport / Europameister Master 50), Joshua Arnold (Radsport), Nico Tobias, Bernd-Uwe Mroß, Manuel Nutto, Michael Weber sowie Herbert Weber (alle Bogensport), Stefan Vitt (Bowling), Elisabeth Fischer-Gissot (Ringen), Hannah Flamm, Lea Walter, Pina Salwey (Rhönrad), Rebecca Bieber, Elody Böcherer, Kathrin Kublin, Sarah Swiercek, Julia Schweinle, Hannah Wagenmann sowie Julia Reinbold (Tanzgruppe „Elements“), Gabriela Portmann (Hundesport).