Kenzingen (jb). Die Wahl eines neuen Geschäftsführers für den Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim war eine der zentralen zu lösenden Aufgaben in der Sitzung am vergangenen Dienstag. Zudem wurden Bauvorhaben in den teilnehmenden Gemeinden diskutiert, die sich in verschiedenen Stadien der Vorbereitung befinden.
Es gehört zu den Gepflogenheiten des Zusammenschlusses der Gemeinden Herbolzheim, Kenzingen, Rheinhausen und Weisweil, dass sowohl der Verbandsvorsitz als auch die Geschäftsführung abwechselnd von Kenzingen oder Herbolzheim besetzt werden. Der aktuelle Vorsitzende, Kenzingens Bürgermeister Dirk Schwier, erläuterte den Grund für die anstehende Wahl. Mit Matthias Leser, Hauptamtsleiter in Kenzingen, sind nun beide Positionen wieder in einem Rathaus vereint, um Geschäftsgänge und Arbeitsprozesse zu vereinfachen. Leser wurde einstimmig ins Amt gewählt.
Ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde der Jahresabschluss, den Verbandskämmerer Markus Bührer vorlegte. „Unspektakulär“ war der Begriff, mit dem Bührer diesen zusammenfasste.
Änderungen an Flächennutzungsplänen
Im Anschluss wurden Änderungen an Flächennutzungsplänen (FNP) besprochen, die allesamt von Stadtplanerin Denise Becker vom Büro f.s.p. Stadtplanung aus Freiburg vorgestellt wurden. Im ersten Fall ging es um die Umwidmung einer landwirtschaftlichen Fläche in Hecklingen, die künftig als Gemeinbedarfsfläche für die neue Schulsporthalle dienen soll. Aus der frühzeitigen Beteiligung und der Offenlage ergaben sich vor allem zwei Kritikpunkte: Zum einen wies das Landesdenkmalamt darauf hin, dass die Sichtachse auf Schloss und Burg durch den Bau beeinträchtigt werden könnte. Dies spricht für eine möglichst niedrige Bauweise. Zum anderen wurde die Befürchtung geäußert, dass das Gebäude bei Starkregenereignissen überflutet werden könnte, was wiederum für eine möglichst hohe Bauweise spricht.
Stadtplanerin Becker zeigte sich zuversichtlich, dass im weiteren Prozess ein Kompromiss für beide Anliegen gefunden werden könne. Einstimmig wurde der Feststellungsbeschluss für die notwendige Änderung des FNP gefasst. Weniger Einwendungen gab es bei der frühzeitigen Beteiligung zur punktuellen Änderung des FNP im Bereich „Pfarracker / nördliches Riedgässle“ im Herbolzheimer Ortsteil Bleichheim. In diesem Fall kann das Verfahren nun in die Offenlage gehen. Ziel ist der Gebietstausch von Wohnbauflächen, um eine bessere Abrundung der bestehenden Besiedlung zu erreichen. Auch dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.
Einen Schritt weiter zurück im Verfahren steht die Ausweisung der Gemeinbedarfsfläche für ein neues Rettungszentrum in Weisweil. Hier wurden zunächst der Aufstellungsbeschluss und der Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gefasst. Bereits im Jahr 2018 hatte der Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Weisweil erhebliche Defizite des im Ortskern gelegenen Gerätehauses festgestellt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist das Gebäude nur noch „bedingt für die Zwecke der Feuerwehr nutzbar“.
Neubau Rettungszentrum
Der Bericht kam zu dem Schluss, dass aus feuerwehrtechnischen und wirtschaftlichen Gründen nur ein Neubau an einem geeigneten Standort infrage kommt. Das nun vorgesehene Baugelände liegt im Osten Weisweils und grenzt an den Friedhof an. Auch dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.